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Zur Entstehung

Die Gründung der Burg geschah wohl zu Beginn des 13. Jahrhunderts durch den aus dem Bozner Raum stammenden Friedrich von Wangen, der damals Bischof von Trient war (1207–1218). Die Burganlage sollte einen nahe liegenden Weg ins Sarntal schützen und gleichzeitig der Sicherung der bischöflichen Interessen dienen. Tatsächlich kam es im dritten Drittel desselben Jahrhunderts zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen dem Bischof Heinrich von Trient und dem Grafen Meinhard II. von Tirol, wobei die Stadt Bozen in die Hände des Grafen fiel (1277). Die Burgen der Umgebung, Sitze bischöflicher Vasallen, wurden dabei arg in Mitleidenschaft gezogen und Rafenstein wurde sogar zerstört.

Schloss Runkelstein
Schloss Maretsch
Ruine Rafenstein

Schloss Rafenstein

Erst unter Ludwig von Brandenburg, der zweite Ehemann der Gräfin Margarete, dürfte die Burg wieder aufgebaut worden sein. Gegen Ende des 15. Jahrhunderts wurde die Burganlage durch Anbauten und einem zweiten Bering mit Rundtürmen sowie einem quadratischem Torturm, Wehrgängen und Schlüsselscharten für Kanonen den neuen Feuerwaffen angepasst. Einige Jahrzehnte später gelangte die Burg in die Hände der Familie Wolkenstein. Zwischen 1599 und
 

1601 ließ Marx Sittich von Wolkenstein die Wehranlage zu einer Hochburg der Kultur umgestalten: die Schlüsselscharten wurden vielfach vermauert und großzügige Fenster erhellten die wohnlich eingerichteten Säle. Eine Besonderheit bildete die Sammlung antiker Figuren des kunstsinnigen Wolkensteiners, der als erster eine Tiroler Landesbeschreibung verfasste.
 

In der Schlacht von Jenesien im April des Jahres 1797 wurde die bis dahin offensichtlich intakte Schlossanlage schwerstens beschädigt. Im Kampf um Bozen hatten sich die Franzosen im Gemäuer eingeigelt. Die von Jenesien unter General Laudon herabrückende österreichische Artillerie, die von den Tiroler Schützen flankiert wurde, beschoss das Schloss und bemächtigte sich dessen. Das Ergebnis war die Ruine wie wir sie heute kennen.

 

Anlässlich des hundertsten Jubiläums des Heimatschutzvereins Bozen Südtirol im Jahre 2009 kam es zu einem Abkommen zwischen dem Verein und dem Eigentümer der Ruine um die Ruine wieder der Öffentlichkeit zugänglich zu machen und so wurde nach langfährigen, sanften Restaurierungsarbeiten die Ruine am 24. Mai 2014 wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Rafenstein in einem Fresko auf Schloss Runkelstein

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